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ALIOSHA BIZ

In gebrochenem Wienerisch
Release 23.05.2025
CD / Digital
Label: Medienmanufaktur Wien
Vertrieb: Hoanzl

Richard Schuberth über Aliosha Biz

 

Rhapsodos, Springinkerl & Pawlatschen-Paganini

 

Kaum hatte Alois Mock 1989 ebenso feierlich wie schusselig mit der Blechschere den „Eisernen Vorhang" durchtrennt, stand ein junger Überlebenskünstler aus Moskau mit Geigenkoffer mitten in Wien. Und doch handelte es sich auch um eine Heimkehr, war seine Großmutter Minna Brand doch 1938 vor den Nazis aus Leopoldstadt in die Sowjetunion geflohen.

Wien war und ist nicht nur geheime Operationsbasis östlicher wie westlicher Geheimdienste, sondern auch Umschlagplatz der Ideen. In Wien lernte die Welt Aliosha Biz kennen, in Wien lernte Aliosha Biz die Welt kennen. Auf seiner ersten CD „In gebrochenem Wienerisch" lässt er mit Neubearbeitungen seine musikalischen Erfahrungen in dieser Stadt und seine vielen künstlerischen Kooperationen Revue passieren: von „Weanaliad" alt & neu (Hodina, Kreisler, Molden) über Chansons aller Bauarten (russisch, jiddisch, italienisch, lateinamerikanisch) bis zu levantinischer Musik (griechisch, türkisch, arabisch) und Nena (sic!).

Wenn Aliosha dem legendären Kabarettisten und Wienerlieddichter Hersch Kohn, den Österreichern besser bekannt als Hermann Leopoldi, auffällig oft Reverenz erweist, ist das nicht Anbiederung an die auch schon in die Jahre gekommene angehipsterte Wienerlied-Nostalgie oder aber der Versuch, mehr Gigs in Seniorenwohnheimer zu lukrieren (denn dort erschallen längst Jefferson Airplane und werden bald AC/DC ihre Herrschaft antreten), sondern eine äußerst intime Referenz, ein Band zwischen Moskau und Wien, das nie riss. Alioshas Oma liebte Leopoldi.

 

Als ich Aliosha vor einigen Jahrzehnten als „Pawlatschen-Paganini" titulierte, war das nicht als Herabminderung seiner Virtuosität gedacht, sondern zollte seiner mir zunächst schwer verständlichen Leidenschaft für Wien Respekt.

Er hat im Übrigen dieser Stadt eine Qualität zurückerstattet, die aus ihr teils vertrieben, teils von selbst ermattet war: Witz, Schmäh, Ironie - jene sich selbst so wunderbar verarschen könnende Schlauheit und geistige Wendigkeit, die sich in Großstädten aus dem fruchtbar-verwirrenden Aneinanderklatschen kultureller und persönlicher Identitäten ergibt und hier lange eine jüdische Prägung hatte. Es war früh klar, dass Aliosha seinen Humor nicht auf Cafétische und Freunde beschränken, sondern die Kabarettbühnen erobern würde. Dass er sich damit dann doch so lange Zeit ließ, bescherte dem heimischen Musikleben viele wunderbare Momente mit diesem großen Rhapsoden, Groovemaster und gewitztem Springinkerl.

Credits

Aliosha Biz: Violine, Gesang

Christiane Beinl: Gesang

Alexander Shevchenko: Akkordeon

 

Thanks and shout-outs to:

Andrei Prozorov for playing soprano sax on tracks 12 & 15

Marwan Abado for a fairy tale on track 9

Helmut Emersberger for ordering a Waldviertler on track 1

Antonis Vounelakos for ordering Retsina on track 3

Recorded, mixed & mastered by Roland Baumann at TSB

 

Produced by A. Biz & K. Bader

 

Artwork: Wendi Gessner

 

Das Riesenrad-Modell entstand für das Projekt „Ganz Wien on Tour", gestaltet von Renate Woditschka.

 

IN MEMORIAM WALTHER SOYKA (1965 - 2025)

Booking: 

Charlie Bader

+43 664 8294406

charlie.bader@medienmanufaktur.com

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